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Vor Treffen mit Trump: Verbündete sichern Selenskyj ihre "volle Unterstützung" zu

Der ukrainische Präsident hat sich vor seinem Treffen mit Trump mit Verbündeten aus Europa und Kanada abgestimmt. Die sagten ihm erneut Unterstützung zu. Aggressor Russland behauptet unterdessen, weitere Gebiete erobert zu haben.
Am Sonntag empfängt US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dabei soll über einen möglichen Weg gesprochen werden, wie der Krieg beendet werden kann, den Russland seit fast vier Jahren gegen die Ukraine führt.
Im Vorfeld beriet sich Selenskyj mit mehreren Verbündeten. Auf Initiative von Bundeskanzler Friedrich Merz habe der ukrainische Präsident eine Reihe von Staats- und Regierungschefs und Vertreter von EU und NATO über seine bevorstehenden Gespräche mit Trump informiert, teilte die Bundesregierung am Abend mit.
"Volle Unterstützung" aus Europa und Kanada
Über konkrete Inhalte wurde bislang nichts bekannt. In der Mitteilung hieß es lediglich, elf Staats- und Regierungschefs aus Europa und Kanada sowie die Spitzen von NATO und der EU hätten der Ukraine "ihre volle Unterstützung" zugesichert und unterstrichen, "in enger Koordination mit den USA für einen nachhaltigen und gerechten Frieden in der Ukraine einzutreten".
Selenskyj selbst hatte zuvor mitgeteilt, er wolle mit Trump über seine an Heiligabend präsentierten 20 Punkte für einen möglichen Friedensplan sprechen. Kernthema seien die Sicherheitsgarantien für die Ukraine für den Fall eines Waffenstillstands, um vor einem neuen russischen Angriff dauerhaft geschützt zu sein. Der 20-Punkte-Plan baut auf einem 28-Punkte-Plan auf, den die USA im November vorgelegt hatten und der als sehr russlandfreundlich kritisiert worden war.
Putin droht erneut mit Fortsetzung des Krieges
Auf dem Weg zu Trump traf Selenskyj Kanadas Premierminister Mark Carney im kanadischen Halifax. Das Treffen von Trump und Selenskyj soll in Florida stattfinden - am Sonntag um 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr MEZ). Vertreter Russlands sind in Florida nicht dabei.
Aus dem Kreml kamen im Vorfeld allerdings ähnliche Äußerungen wie zuletzt vor nahezu jeder Gesprächsrunde: Präsident Wladimir Putin warf der Ukraine vor, den Krieg nicht auf friedlichem Wege beenden zu wollen. Zugleich drohte er erneut damit, dass Russland alle Ziele gewaltsam durchsetzen werde, sollte die Ukraine nicht einlenken.
Selenskyj: Es gibt Kompromissvorschläge
"Wenn der Machtapparat in Kiew nicht bereit ist, die Angelegenheit friedlich zu regeln, dann werden wir alle vor uns liegenden Aufgaben im Rahmen der speziellen Militäroperation mit Waffengewalt lösen", sagte Putin. Zudem erklärte er, weitere Gebiete erobert zu haben - unter anderem in der Region Donezk. In Russland darf der Krieg nicht Krieg genannt werden sondern wird von der Führung als "spezielle Militäroperation" bezeichnet.
Selenskyj wirft Putin immer wieder Lügen über angebliche Eroberungen vor. Kurz vor dem Treffen mit Trump sagte er aber auch, es gebe Kompromissvorschläge für die offenen Gebietsfragen. Er betonte zugleich erneut, dass es "rote Linien für die Ukraine und das ukrainische Volk" gebe.
Massive Angriffe - auch auf Kiew
Die russische Führung hatte bereits mehrfach behauptet, zu Verhandlungen über eine Beendigung des Krieges bereit zu sein, war dabei aber stets bei ihren Maximalforderungen geblieben. Als Kernpunkt gilt - neben den Sicherheitsgarantien - die Frage möglicher Gebietsabtretungen. Russische Truppen haben derzeit etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets unter ihrer Kontrolle. Putin beansprucht aber auch Regionen, die nie von russischen Truppen erobert wurden. Dabei geht es vor allem um die Region Donezk.
In den vergangenen Stunden hatte Russland die Ukraine erneut mit massiven Angriffen überzogen - auch die Hauptstadt Kiew. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte, diese Angriffe hätten den Kontrast verdeutlicht zwischen "der Bereitschaft der Ukraine, einen dauerhaften Frieden zu erreichen, und der Entschlossenheit Russlands, den Krieg fortzusetzen".
EVP-Chef im Europaparlament: Weber würde wieder mit rechten Parteien stimmen

EVP-Chef Weber schließt weitere gemeinsame Abstimmungen mit rechten Parteien im EU-Parlament nicht aus. Als Beispiel nannte er den Kampf gegen irreguläre Migration. Die "Brandmauer" habe dennoch weiter Bestand.
Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), schließt ein erneutes gemeinsames Votieren mit rechten Parlamentariern im Europaparlament etwa bei der Einwanderungspolitik nicht aus.
Ihm sei "wichtig, dass wir im Europaparlament keine strukturierte Zusammenarbeit mit rechtsradikalen Parteien haben", sagte Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Aber wir werden uns durch niemanden aufhalten lassen, um illegale Migration zu stoppen und unseren Wohlstand zu sichern."
Weber: "Die Brandmauer steht"
"Wenn sich die Sozialdemokraten einem Rats-, Kommissions- oder bereits miteinander vereinbarten Kompromisstext verschließen - wie soll ich darauf reagieren?", sagte er mit Blick auf das Lieferkettengesetz zur Verpflichtung von Konzernen, gegen Verstöße bei Menschenrechten und Umweltauflagen ihrer Zulieferer vorzugehen.
Im November stimmte die EVP mit rechten und rechtsextremen Fraktionen im Europaparlament, um das Lieferkettengesetz abschwächen. Dies war auch in Deutschland kritisiert worden. Den Vorwurf, er habe damit die Brandmauer nach rechts ins Wanken gebracht, wies Weber zurück: "Die Brandmauer steht. Wir wissen, wer unsere Feinde sind", sagte er.
Italien: Festnahmen wegen Verdachts der Hamas-Finanzierung

Ein Verein aus Genua soll mehrere Millionen Euro an Spendengeldern für den Gazastreifen an die Terrorgruppe Hamas weitergeleitet haben. Die italienische Polizei hat jetzt landesweit sieben Personen festgenommen.
Spezialeinheiten der italienischen Polizei sind mit einer Großrazzia in zehn Städten gegen ein Finanznetzwerk der Terrororganisation Hamas vorgegangen. Gegen neun Verdächtige liegen Haftbefehle vor. Sieben wurden festgenommen, zwei befinden sich laut Staatsanwaltschaft im Ausland.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, insgesamt rund sieben Millionen Euro unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit an die Hamas geschleust zu haben.
Kontakte zur Hamas-Führung in der Türkei
Im Zentrum der Ermittlungen steht ein Verein aus Genua und dessen Vorsitzender. Er soll laut Ermittlern direkten Kontakt zur Hamas-Führung in der Türkei gehalten und in abgehörten Telefonaten Sympathie für Terroranschläge geäußert haben. Zudem soll er Koordinator eines gesamteuropäischen Netzwerks gewesen sein, das die Hamas finanzierte.
Ein weiterer Beschuldigter soll in der Toskana systematisch Spenden während der Gebete in Moscheen gesammelt haben, die angeblich für humanitäre Hilfe in Palästina gedacht waren. Tatsächlich flossen laut Polizei mehr als zwei Drittel dieser Einnahmen direkt an die Hamas oder zur Unterstützung an Angehörige von Attentätern.
Die Ermittlungen gegen die Verdächtigen liefen teils schon vor dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und basieren unter anderem auf Informationen israelischer Behörden sowie auf verdeckten digitalen Operationen. Italiens Außenminister Antonio Tajani sprach von einer "wichtigen Antiterror-Maßnahme".
Überarbeitung des Koalitionsvertrags?: SPD will erst den aktuellen Vertrag abarbeiten

Im Mai hatten CDU, CSU und SPD ihren Koalitionsvertrag unterzeichnet. Aus der CDU kommen Forderungen, sich nicht zu strikt daran zu halten. Die Reaktion der SPD: Man soll erst mal umsetzen, was man beschlossen habe.
Der Vorstoß aus der Union, den Koalitionsvertrag zu überarbeiten, stößt beim Partner SPD auf Ablehnung. Im aktuellen Koalitionsvertrag gebe es "viele wichtige und entscheidende Vereinbarungen für die Zukunft des Landes, welche wir gemeinsam umsetzen wollen", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, der Rheinischen Post. Dies habe Vorrang, "es gibt genug zu tun". Wiese verwies auch auf die im kommenden Jahr erwarteten Ergebnisse der Kommissionen zur Zukunft der sozialen Sicherungssysteme.
Kanzleramtschef Thorsten Frei hatte gestern in einem Zeitungsinterview vorgeschlagen, sich nicht zu eng an den Koalitionsvertrag zu halten. Eine Koalition müsse "die Kraft haben, sich neuen Herausforderungen zu stellen, die man zu Beginn noch nicht absehen konnte", so der CDU-Politiker. Ähnliche Äußerungen hatte er auch früher schon gemacht - ähnlich wie Wirtschaftsministerin Katherina Reiche, ebenfalls CDU.
SPD-Fraktionschef offen für Überarbeitung
Schon damals hatten SPD-Politiker solche Überlegungen kritisiert. SPD-Fraktionschef Matthias Miersch sagte, er sehe eine grundsätzliche Neuverhandlung "an keiner Stelle". Er fügte aber hinzu, es müsse immer wieder geschaut werden, ob es Dinge gebe, die "überarbeitet werden sollen" oder die beim Abschluss des Vertrags nicht geregelt worden seien.
CDU, CSU und SPD hatten ihren Koalitionsvertrag im April vorgestellt und im Mai unterzeichnet. Darin finden sich eine Reihe von Punkten, die zuletzt für heftigen Streit innerhalb der Koalition geführt hatten - etwas das Thema Rente.
Silvester: Ärztepräsident fordert Verbot privater Böllerei

Schwere Verletzungen, Knalltraumata, Böller als Waffen gegen Polizei und Rettungskräfte: In die Debatte über ein privates Böllerverbot hat sich Ärztepräsident Reinhardt mit deutlichen Worten eingeschaltet.
In der Debatte über ein Böllerverbot hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt eindringlich an die Innenminister appelliert. "Die Innenminister von Bund und Ländern müssen endlich handeln und die Bevölkerung vor den Gefahren der Knallerei schützen", sagte der Präsident der Bundesärztekammer dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
"Die ungeregelte Knallerei führt immer wieder zu schweren Verletzungen auch bei Unbeteiligten; sie ängstigt viele Menschen, ist schlecht für das Klima und verursacht enormen Müll", fügte er hinzu. "Niemand hat etwas gegen organisierte Feuerwerke an zentralen Plätzen; doch die wilde Böllerei muss untersagt werden", fordert der Mediziner.
DUH warnt vor "Horrornacht"
Die Deutsche Umwelthilfe warnte "vor einer beispiellosen Eskalation in der Silvesternacht". Sie verwies dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamts, wonach in den ersten neun Monaten des Jahres bereits 42.400 Tonnen Feuerwerkskörper nach Deutschland eingeführt wurden und damit über 60 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch erklärte, der Jahreswechsel drohe damit "zur Horrornacht von beispiellosem Ausmaß zu werden".
Todesängste und Verletzungen
Reinhardt sagte, jedes Jahr erlitten viele Menschen Verletzungen durch explodierende Feuerwerkskörper. Kinder und Jugendliche seien häufig von Knalltraumata betroffen. Hinzu kämen Verletzungen am Auge und Verbrennungen. "Das sorgt für volle Notaufnahmen in den Kliniken und kostet die gesetzliche Krankenversicherung Millionen", so Reinhardt.
Knallkörper seien immer wieder als Waffen gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte eingesetzt worden. Es sei außerdem vollkommen daneben, das neue Jahr mit Raketen zu begrüßen, während hierzulande mehr als eine Million Kriegsflüchtlinge lebten. "Viele von ihnen haben in ihrer Heimat Bomben und Granaten erleben müssen. Da löst die Silvesterknallerei nicht selten sogar Todesängste aus."
Feuerwerksverband widerspricht
Der neue Geschäftsführer des Bundesverbands für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk, Christoph Kröpl, kritisierte die Darstellung Reinhardts. "Eine Kulturtechnik, die nicht den eigenen ästhetischen Vorstellungen entspricht, soll ausgemerzt werden", meinte er.
Schwere Unfälle mit Pyrotechnik ereigneten sich "praktisch ausschließlich durch illegales Feuerwerk", so Kröpl. Legal erhältliches Silvesterfeuerwerk sei hingegen "streng geprüft und in Größe und Wirkung stark limitiert". Kröpl forderte die Politik auf, bei illegalem Feuerwerk "für den Vollzug der bestehenden Gesetze sorgen". Denn hier sei der Zugang "so leicht wie nie zuvor".
Die Notaufnahmen seien an Silvester keineswegs aufgrund von Feuerwerkskörpern voll, sondern wegen des intensiven Alkoholkonsums, sagte Kröpl. Sinnvoller wäre es mit Blick darauf, ein Verbot von Alkohol zum Jahreswechsel zu fordern.
Auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sprach sich gegen ein Böllerverbot aus. Man müsse nicht immer alles verbieten, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir haben eine Tradition, so Silvester zu feiern." Persönlich sei er aber auch kein Anhänger des Böllerns.
Fernverkehr: Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Zur Freude vieler Reisender lief der Bahnverkehr an den Feiertagen vergleichsweise reibungslos. 75 Prozent der Züge im Fernverkehr waren pünktlich. Eine Pause bei vielen Baustellen soll den Unterschied gemacht haben.
Zu Weihnachten hat sich die Deutsche Bahn ungewohnt zuverlässig gezeigt: Im Fernverkehr waren die Züge im Durchschnitt pünktlicher als im restlichen Jahr. An Heiligabend sowie an den Feiertagen kamen etwa 75 Prozent der Fernverkehrszüge pünktlich, teilte die Bahn mit. Das ist ein deutlich besserer Wert als der Durchschnitt der vergangenen Monate.
Ein Grund für die bessere Bilanz: Auf vielen Baustellen wurde über die Feiertage pausiert. Das habe sich positiv auf die Bilanz ausgewirkt, so der Konzern.
Ziele in vergangenen Monaten häufig verfehlt
Insgesamt brachte die Deutsche Bahn an den Festtagen nach eigenen Angaben etwa fünf Millionen Menschen ans Ziel. Die Auslastung habe im Weihnachtsverkehr dabei deutlich über 60 Prozent gelegen. Besonders stark nachgefragt waren die Verbindungen Berlin-München, Berlin-Frankfurt und Berlin-Köln.
Noch im Oktober hatte die Deutsche Bahn bekannt gegeben, dass sie ihre angestrebte Jahrespünktlichkeit für 2025 voraussichtlich verfehlen werde. Im November lag die Quote im Fernverkehr nur bei 54,5 Prozent. Ziel waren ursprünglich 65 bis 70 Prozent. Als verspätet gilt ein Zug ab einer Verzögerung von sechs Minuten. Zugausfälle werden dabei nicht berücksichtigt.
Nordosten der USA: Schneereichster Wintersturm in New York seit Jahren

Winterstürme ausgerechnet zur Hauptreisezeit des Jahres: In New York und angrenzenden Regionen hat massiver Schneefall für enorme Behinderungen im Verkehr gesorgt. Hunderte Flüge mussten gestrichen werden.
Ein Wintersturm hat New York so viel Schnee wie lange nicht beschert: In der Nacht von Freitag auf Samstag fielen in der Metropole bis zu elf Zentimeter - dem Nationalen Wetterdienst zufolge so viel wie seit mehr als drei Jahren nicht. Die Behörden riefen die Menschen auf, möglichst zu Hause zu bleiben.
Für New York, aber auch die Bundesstaaten Pennsylvania, New Jersey und Connecticut sowie Teile von Michigan, Massachusetts und Rhode Island wurde zudem eine Unwetterwarnung herausgegeben. Der Nationale Wetterdienst warnte vor gefährlichen Reisebedingungen im ganzen Nordosten.
Notstand ausgerufen - Hunderte Flugausfälle
Unter anderem im Bundesstaat New York wurde für einige Landkreise der Notstand ausgerufen. "Im Grunde mache ich mir Sorgen um die Sicherheit auf den Straßen", sagte Gouverneurin Kathy Hochul in einem Interview mit dem US-Sender CBS 2. "Es gibt so viele Menschen, die über die Weihnachtsfeiertage zu ihren Lieben gereist sind und möglicherweise heute Abend oder morgen früh ihre Rückreise planen."
Auch im Bundesstaat New Jersey galt der Notstand. "Dieser Sturm wird zu gefährlichen Straßenverhältnissen führen und den Urlaubsverkehr beeinträchtigen", sagte die Gouverneurin Tahesha Way in einer Erklärung. Für New York, aber auch die Bundesstaaten Pennsylvania, New Jersey und Connecticut sowie Teile von Michigan, Massachusetts und Rhode Island wurde zudem eine Unwetterwarnung herausgegeben.
Das Wetter sorgte auch für Flugausfälle und Verspätungen. Hunderte Flüge wurden in den USA gestrichen. Das Portal Flightaware, das Flüge im US-Luftraum verfolgt, sprach von landesweit 796 gestrichenen Flügen am Samstag (Ortszeit) - am Freitag waren es sogar 1.710. Besonders betroffen waren demnach die drei Flughäfen des Großraums New York betroffen - die Flughäfen John F. Kennedy International und LaGuardia in New York sowie Newark Liberty International im nahen US-Bundesstaat New Jersey.
Nach schweren Grenzgefechten: Kambodscha und Thailand vereinbaren Waffenruhe

Thailand und Kambodscha haben eine Waffenruhe vereinbart - und damit wochenlange Grenzgefechte beendet. Mehrere Sicherheitsmaßnahmen sollen ein Wiederaufflammen des Konflikts verhindern.
Nach wochenlangen Gefechten an der Grenze haben sich Thailand und Kambodscha auf eine sofortige Waffenruhe verständigt. Die Verteidigungsminister beider Länder unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung.
Diese betrifft "alle Arten von Waffen, Angriffe auf Zivilisten, zivile Objekte und Infrastruktur sowie militärische Ziele beider Seiten - in sämtlichen Fällen und in allen Gebieten", heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.
Die Minister hatten sich an einem Grenzkontrollpunkt zwischen der kambodschanischen Provinz Pailin und der thailändischen Provinz Chanthaburi getroffen. Vorausgegangen waren in den vergangenen Tagen vorbereitende Beratungen in einem gemeinsamen Ausschuss zu Grenzfragen.
Evakuierte sollen bald zurückkehren
Die Waffenruhe soll von einem Beobachterteam des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN überwacht werden, dem beide Länder angehören. "Die Einhaltung der Waffenruhe wird 72 Stunden lang überwacht, um sicherzustellen, dass sie umgesetzt wird und weiterhin gilt", erklärte Thailands Verteidigungsminister Nattaphon Narkphanit.
Sobald sich die Lage stabilisiert habe, könnten Zivilisten sicher in ihre Heimat zurückkehren. "Danach werden die 18 kambodianischen Soldaten freigelassen - gemäß internationalen Grundsätzen, die eine Freilassung nach der Beendigung der Feindseligkeiten vorsehen."
Sein kambodschanischer Amtskollege Tea Seiha sagte, die Waffenruhe ebne den Dorfbewohnern, die aus ihren Häusern entlang der Grenze evakuiert wurden, den Weg zurückzukehren, in ihren Häusern zu leben, Geschäfte zu betreiben und auf den Feldern zu arbeiten.
Hotline soll weitere Konflikte verhindern
Beide Seiten vereinbarten laut Medienberichten, die derzeitigen Truppenstärken auf beiden Seiten des umstrittenen Grenzgebiets beizubehalten, aber keine weiteren Einheiten zu stationieren.
Um zukünftige Spannungen zu verhindern, kündigte Thailands Verteidigungsminister Natthaphon Narkphanit weitere Sicherheitsmaßnahmen an: "Auf politischer Ebene wird es eine direkte Kommunikation über Hotline zwischen den Verteidigungsministern und den Oberbefehlshabern beider Seiten geben. Falls erforderlich werden hochrangige Vertreter in das Gebiet entsandt, um etwaige Probleme zu klären."
Die Außenminister der beiden buddhistisch geprägten Königreiche, Sihasak Phuangketkeow und Prak Sokhonn, wollen sich am Sonntag und Montag in der chinesischen Provinz Yunnan mit Chinas Außenminister Wang Yi zu Beratungen über den Grenzkonflikt treffen.
Zuvor wochenlange Kämpfe
Die Kämpfe waren Anfang Dezember wieder aufgeflammt, nachdem eine im Juli vermittelte Waffenruhe gescheitert war. Die Gefechte wurden an mehreren Stellen der etwa 800 Kilometer langen thailändisch-kambodschanischen Grenze geführt.
Zu viele Anteilsscheine verkauft: Panne bei spanischer Weihnachtslotterie

Erst kam die Freude, dann die Enttäuschung: Einige Anteilseigner eines Gewinnerloses der spanischen Weihnachtslotterie mussten feststellen, das sich ihr Verkäufer vertan hatte. Nun gab es wenigstens einen Kompromiss.
In der spanischen Kleinstadt Villamanín war die Freude zunächst groß. Das von einem privaten Festkomitee erworbene Los der spanischen Weihnachtslotterie mit der Nummer 79.432 gewann einen der Hauptpreise. Dann folgte jedoch die Ernüchterung: Die Organisatoren hatten viel mehr Anteilscheine verkauft, als sie selbst erworben hatten.
Mehrstündige Debatte über weiteres Verfahren
Während in anderen Gemeinden schon gefeiert wurde, drohten viele vermeintliche Gewinner in Villamanín leer auszugehen: In dem Örtchen mit nur knapp 1.000 Einwohnern gab es ungedeckte Gewinnerwartungen in Höhe von rund vier Millionen Euro.
Damit doch alle etwas von dem Geldsegen abbekommen, verzichtete das Festkomitee nun auf einen Teil des Gewinns und alle anderen Losinhaber ebenfalls auf einen kleinen Teil ihres Anspruchs. Dies sei bei einer mehr als dreistündigen hitzigen Versammlung der Losinhaber entschieden worden, berichteten mehrere Medien.
Auch weniger für den guten Zweck
Dass private Gemeinschaften und Vereine Anteilsscheine für wohltätige Zwecke verkaufen, ist in Spanien nicht unüblich. Ein ganzes offizielles Los kostet immerhin 200 Euro, ein Zehntellos gibt es für 20 Euro. Entsprechend kleiner ist in Villamanín auch der Anteil an den Gewinnen, der für einen guten Zweck vorgesehen ist.
Regional
Baden-Württemberg: Aus 1.000 werden 36: Neue große Pfarreien im Erzbistum Freiburg starten 2026

Hunderte Einzelpfarreien fusionieren zu großen Pfarreien mit bis zu Zehntausenden Gläubigen. Stichtag der bisher größten Veränderung im Erzbistum Freiburg ist der 1. Januar 2026.
Kirchenaustritte, sinkende Kirchensteuereinnahmen, Priestermangel - das Erzbistum Freiburg reagiert auf den gesellschaftlichen Wandel und verschlankt seine Strukturen. Aus rund 1.000 Einzelpfarreien werden 36 große Pfarreien. Damit entsteht eine völlig neue kirchliche Landkarte. Vertreterinnen und Vertreter des Bistums sprechen von einer riesigen Umwälzung - der größten Transformation in der 200-jährigen Geschichte der Erzdiözese. Was bedeutet das für die Gläubigen?
Weniger Bürokratie, mehr Seelsorge?
Priester im Erzbistum werden zum 1. Januar 2026 künftig gemeinsam mit Gemeindeteams für jeweils 20.000, 50.000 oder sogar 100.000 Katholikinnen und Katholiken verantwortlich sein. So gibt es beispielsweise im Hochschwarzwald künftig nur noch eine große Pfarrei, während in der Ortenau vier Pfarreien verbleiben.
Die Leiterin der Stabsstelle Kirchenentwicklung und Strategie, Barbara Winter-Riesterer, betont, dass weiterhin an vielen Orten Gottesdienste gefeiert würden. Die vorhandenen Priester verschwänden nicht; lediglich kleinteilige Strukturen. Erzbischof Stephan Burger betonte, dass das keine Zentralisierung sei, sondern die kirchliche Präsenz sichern solle. Mehr Zeit für Seelsorge, statt für Verwaltung.
Burger bezeichnete die Veränderungen als Chance und dankte allen, die sich in den neuen Strukturen engagieren. "Veränderung ist immer eine Chance, aber sie kann uns im Glauben wachsen lassen", so Burger. Kirchliches Leben könne nur aus der Mitte der Gemeinschaft heraus entstehen. Dabei sollten die neuen, zukunftssicheren Strukturen helfen.
Gemeindeteams und Pfarreiräte gewinnen an Bedeutung
In diesem umfassenden Veränderungsprozess kommt auch den Gemeindeteams vor Ort eine zentrale Rolle zu. In den bisherigen Pfarreien gibt es rund 900 solcher Teams, erklärt Winter-Riesterer. Künftig sollen Priester und Gemeindeteams noch enger zusammenarbeiten und prüfen, wo sich hoher Aufwand nicht mehr lohnt und welche Projekte verstärkt unterstützt werden sollten.
Geleitet werden die neuen Großpfarreien jeweils von einem Team aus Pfarrer, leitender Referentin oder leitendem Referenten, sowie einem Finanzökonomen oder einer Finanzökonomin. Seelsorgerinnen und Seelsorger sollen weitgehend von Bürokratie entlastet werden. Die Pfarreien werden nun auch prüfen, welche Gebäude sie künftig nicht mehr benötigen.
Mitspracherecht hat auch der Pfarreirat. Für die 36 neuen Pfarreien wurden am 19. Oktober 2025 bistumsweit rund 750 Pfarreiräte gewählt. Der Pfarreirat legt die strategische Ausrichtung der Pfarrei fest - etwa bei Fragen rund um Immobilien oder die Weiterentwicklung der kirchlichen Angebote.
Warum das Erzbistum seine Strukturen grundlegend umbaut
"Der Anzug ist zu groß geworden" - mit diesen Worten beschreibt Barbara Winter-Riesterer die bisherigen Kirchenstrukturen. Seit mehr als sechs Jahren wird an der Reform mit dem Namen "Kirchenentwicklung 2030" gearbeitet. Eine Mammutaufgabe.
Im Erzbistum sei die Zahl der Katholiken inzwischen unter der Zwei-Millionen-Marke, so Winter-Riesterer. Viele Geistliche gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand, Nachwuchs gebe es wenig. Man habe Werbekampagnen gestartet, war kreativ - "Freiburg hat da nicht geschlafen", betont Winter-Riesterer. Doch Religion habe mittlerweile eine andere Bedeutung. Das Erzbistum müsse sich daran anpassen.
Das betrifft auch die innerkirchlichen Hierarchien. "Es ist nicht mehr so: Der Priester sagt, so und so geht’s, sondern wir sind da gemeinsam unterwegs", sagt die Bistumsvertreterin. Auch diesem Wandel wolle man mit der neuen Strukturreform Rechnung tragen: mehr Teamarbeit und bestehendes Personal entlasten.
Berlin: Berliner Traditionsgeschäft Möbel-Hübner schließt nach über 100 Jahren

Für das Berliner Einrichtungshaus Möbel-Hübner ist nach 117 Jahren Schluss. Am Samstag startete ein Räumungsverkauf in dem 14-stöckigen Gebäude in der Genthiner Straße. Zunächst hatte die "Berliner Morgenpost" berichtet.
"Eine Ära geht zu Ende!" hieß es in einem Flyer, mit dem Kundinnen und Kunden über die Schließung informiert wurden. Der Entschluss zur Schließung erfolge aus persönlichen Gründen. Allerdings spielen wohl auch die schwierige Konjunktur und der Fachkräftemangel eine Rolle, bestätigte Nils Busch-Petersen vom Handelsverband Berlin-Brandenburg dem rbb eine entsprechende Meldung des Fachmagazins Inside Küche.
Drei Generationen lang in Familienbesitz
Gegründet wurde das Möbelgeschäft nach Unternehmensangaben 1908 in Berlin-Tiergarten von Tischlermeister Karl Hübner. Bald vergrößerte Hübner sein Geschäft, mit Werbung im Radio vergrößerte er seine Bekanntheit. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Möbelgeschäft stark beschädigt, Hübner selbst kam bei Kriegsende unter ungeklärten Umständen ums Leben.
Nach dem Krieg bauen Ehefrau Helene, Tochter Gertrud und Schwiegersohn Arno Türklitz das Unternehmen wieder auf. Ende der 1950-Jahre wurde zunächst in der Genthiner Straße ein Lagerhaus mit Verkaufsfläche eröffnet, die in den Folgejahren erweitert wurde. 1964 bezog Möbel-Hübner den heutigen Standort in der Genthiner Straße 41. Das Unternehmen befindet sich noch immer in Familienbesitz, nach Arno Türklitz' Tod 1993 übernahm dessen Sohn Achim die Geschäfte. Der übergab die Geschäftleitung anlösslich des 100. Firmenjubiläums an Sohn Albert.
Berlin, Brandenburg: Wenn Kinderkriegen einsam macht

Endlose Runden mit dem Kinderwagen durch den Park, neue Lebensrealitäten, gesellschaftlicher Druck: Viele Mütter in Deutschland fühlen sich im ersten Lebensjahr ihres Kindes allein gelassen. Betroffene berichten von sozialer Isolation und Stillschweigen.
- zwei Drittel der Mütter in Deutschland fühlen sich laut Studie einsam
- viele empfinden sich als gesellschaftlich isoliert
- hinzu kommen gesellschaftlicher Druck und Lebensveränderung
- Hilfangebote können Betroffene mit ihren Sorgen auffangen
Plötzlich tritt jemand in das eigene Leben und verändert alles: Der Job ist vorübergehend weg, die Hobbys sind passé, die Freunde wenden sich ab und der ganze Lebensrhythmus ist fremdbestimmt. Ein neuer Lebensabschnitt mit Kind beginnt. Und so sehr sich viele Eltern auch vornehmen, dass sich durch die Elternschaft kaum etwas in ihrem gewohnten Leben ändert, wendet sich am Ende doch alles. "Die Tage sind lang, aber die Jahre sind kurz", heißt es.
Vor allem Mütter bekommen die Nebeneffekte der Elternschaft zu spüren, wenn der Partner oder die Partnerin wenige Tage oder Wochen nach der Geburt wieder in den Berufsalltag zurückkehrt. Rund zwei Drittel fühlen sich nach der Geburt eines Kindes einsam. Das zeigt eine vom US-Milchpumpenhersteller "Momcozy" in Auftrag gegebene Studie aus dem September 2025 [presse-board.de], für die 1.000 Frauen in Deutschland befragt wurden, die mindestens ein Kind haben. Demnach gaben 67 Prozent der Frauen an, sich nach der Geburt eines Kindes einsam zu fühlen. Bei 37 Prozent hielt dieses Gefühl sogar über Monate hinweg an.
Isolation, Schlafmangel, Erschöpfung
Die Gründe für die Einsamkeit sind vielfältig: Der Tag richtet sich nach dem Kind, der bisherige Alltag existiert nicht mehr. Zwischen Schlafen, Essen, Wickeln, Baden, Spielen, Spazieren und Terminen rund um das Baby bleibt wenig Zeit und Kapazität für soziale Kontakte oder sich selbst. Lito-Laura Gerhold, Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Fachärztin für Psychiatrie in der Geburtsklinik der Charité Berlin, beschreibt das Einsamkeitsgefühl so: "Das ist ein gewisser Schmerz über den Verlust des bisherigen Alltags. Ein Gefühl des fehlenden Austauschs, eine leichte Niedergeschlagenheit, die vielleicht noch nicht so ausgeprägt ist wie bei einer Depression." Es gehe um ein Gefühl der Schwere.
Ausreichend Austausch gebe es auch in speziellen Gruppen für Eltern mit Kindern nicht, wie Dreifachmutter Katharina G. aus Berlin-Wilmersdorf beschreibt: "Man kann das nicht mit einem normalen Treffen mit Freund:innen vergleichen, weil jeder sich um sein Baby kümmern muss. Man ist nur am Hinterherrennen, Füttern, Saubermachen und man guckt ständig auf die Uhr, ob das Baby gleich quengelig wird und Mittagsschlaf braucht."
Der Studie zufolge fühlt sich rund jede dritte Frau (30 Prozent) sozial isoliert. 71 Prozent hadern zusätzlich mit dem Schlafmangel und 68 Prozent mit der Erschöpfung. Davon berichtet auch die 35-jährige Katharina: "Abends bin ich meistens zu müde, um mich mit Freundinnen zu treffen und sogar oft, um lange Gespräche mit meinem Mann zu führen. Da sitze ich dann wieder 'einsam' auf der Couch." Psychosomatikerin Lito-Laura Gerhold warnt: "Wenn jemand in so einem Einsamkeitszyklus gefangen ist, dann wird es schwieriger, wieder Kontakte zu suchen. So kann man in einen Teufelskreis geraten, der die Symptome verstärkt und zu einem Verlust von Selbstwert führen kann."
"Berlin nicht für Babys gedacht"
Viele Frauen verspüren aber auch Stress und Angstzustände. Der gesellschaftliche Druck sei sehr hoch, erzählt Alina B. aus Berlin-Schöneberg: "Mir fällt auf, dass die Gesellschaft sofort guckt, sobald ein Kind weint und dann sind alle genervt." Die 30-jährige Erstgebärende fühlt sich zwar "wahrgenommen als Mutter, aber nicht mehr als eigenständiger Mensch", sagt sie.
Auch Christina aus Berlin-Marzahn erzählt davon, sich unter gesellschaftlicher Beobachtung zu fühlen, wenn sie mit ihrem inzwischen elf Monate alten Kind in der Stadt unterwegs ist: "Manchmal weint das Baby die ganze Zeit und die Leute gucken immer so komisch oder zeigen ganz offen, dass sie ein weinendes Baby nervig finden." Für die gebürtige Spanierin sei das neu, denn in Spanien treffe man sich auch mit Neugeborenem weiter wie bisher mit Freunden. "Es gibt immer Platz für ein Baby und das Baby wird dann Teil der Gruppe", berichtet sie von den kulturellen Unterschieden und resümiert: "Vielleicht ist Berlin nicht für Babys gedacht".
Julia*, 29 Jahre alt, Mutter eines Kindes, aus Rummelsburg
Ich fühle mich tatsächlich oft einsam, obwohl ich in Gesellschaft bin, da ich keine Themen mehr teile. Das Leben der anderen geht ganz normal weiter.
Die 35-jährige Christina verspürt trotz der permanenten Zweisamkeit mit ihrem Kind eine soziale Isolation: "Ich glaube, die ersten Monate sind am schlimmsten. Ich habe mich super einsam gefühlt - und fühle mich oft immer noch so", sagt sie. Das bestätigt auch Lito-Laura Gerhold: "Es sind vor allem die Monate nach der Geburt, in denen dieses Einsamkeitsgefühl ausgeprägt ist."
Das kennt auch Marie* aus Berlin-Steglitz, seit sie Mutter geworden ist: "Ich habe mich so einsam wie nie zuvor gefühlt. Freunde waren tagsüber entweder arbeiten oder wohnten woanders." Die 36-Jährige wünsche sich manchmal, zu ihren beruflichen Pflichten zurückkehren zu können, erzählt sie. "Arbeiten ist nicht so anstrengend wie ein fremdbestimmter Tag mit Kind oder Kindern." Sie habe sich auf jeden Schlaf vom Kind gefreut, denn "dein Schlaf = meine Freiheit".
Julia* aus Berlin-Lichtenberg fehlt ebenfalls ihre Arbeitsstelle als Ort zur sozialen Kontaktpflege: "Ich fühle mich tatsächlich oft einsam, obwohl ich in Gesellschaft bin, da ich keine Themen mehr teile. Das Leben der anderen geht ganz normal weiter. Sie feiern Erfolge, planen die nächste Party oder den nächsten Urlaub, tauschen sich über neue Restaurants aus, ärgern sich über die Chefs." Die 29-Jährige aus Rummelsburg ist als Erste in ihrem Bekanntenkreis Mutter geworden und spüre eine soziale Trennung von Freund:innen und Kolleg:innen: "Ich bin zwar dabei, aber ich gehöre nicht mehr dazu", sagt sie. Der "Momcozy"-Studie zufolge gaben 42 Prozent der Befragten an, dass ihr soziales Umfeld nach der Geburt kleiner geworden ist.
"Einfach mal die Friedrichstraße lang laufen"
Die dreifache Mutter Katharina aus Wilmersdorf vermisst die alltäglichen Dinge, die mit einem kleinen Kind erschwert werden: "Manchmal fehlt mir das Alleinsein und einfach mal die Friedrichstraße mit Musik auf den Ohren lang zu laufen." So wenig Zeit für sich selbst zu haben, macht ihr zu schaffen: "Ich vermisse meine eigene Gesellschaft. Mit Baby oder Kleinkind habe ich kaum Zeit für meine eigene Gedankenwelt. Da fehlen mir dann gar nicht andere Menschen, sondern die Möglichkeit, meine persönlichen Lieblingsbeschäftigungen auszuüben.“
Die Fremdbestimmung macht auch Alina B. aus Schöneberg zu schaffen: "Man macht und tut, man vergisst sich selbst. Man gibt sich auf für dieses kleine Wesen, das einen 24/7 braucht. Man ist irgendwann ausgelaugt, man kann nicht mehr". Die 30-Jährige ist zum ersten Mal Mutter. Dass es ein weiteres Kind geben wird, stehe für sie inzwischen in Frage, sagt sie. "Die Zeit war so hart und ich war so allein, dass ich nicht weiß, ob ich ein zweites haben wollen würde."
Alina, 30 Jahre alt, Mutter eines Kindes, aus Schöneberg
"Dieses stundenlange Spazierengehen, dieses reine bedürfnisorientierte Handeln - da verliert man sich selber ein Stück weit."
Runde um Runde
Aus der Anfangszeit mit Baby ist Alina vor allem eines im Gedächtnis geblieben: "Dieses stundenlange Spazierengehen, dieses reine bedürfnisorientierte Handeln - da verliert man sich selber ein Stück weit." Sie hätte sich im Vorhinein mehr Klarheit und Aufklärung gewünscht und beklagt eine Romantisierung und Verklärung der Elternschaft.
Geholfen habe ihr, dass sie mit der Kinderärztin über ihre Sorgen sprechen konnte und ernst genommen wurde, sagt die Erstlingsmutter. Diese habe ihr Hilfsangebote vermittelt, wodurch sie in einer Gesprächsgruppe mit anderen Betroffenen gelandet sei. Auch Christina aus Spanien sagt: "Mich haben die Familienzentren gerettet". Das Land Berlin bietet Erziehungs- und Familien- [efb-berlin.de] sowie Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen [berlin.de] an, bei denen Hilfesuchende je nach Bezirk und Stadtteil eine Anlaufstelle oder telefonische Beratung finden - kostenlos, teils mehrsprachig und auf Wunsch auch anonym. Zudem gibt es die sogenannten Babylots:innen an allen Berliner Geburtskliniken, die für Fragen rund um die Geburt zur Verfügung stehen und Angebote vermitteln können. Und natürlich können auch Kinderärzt:innen, Gynäkolog:innen und Hebammen weiterhelfen.
Auch Chaité-Ärztin Lito-Laura Gerhold möchte dazu ermutigen, sich anderen anzuvertrauen. "Niemand muss sich für solche Gefühle schämen. Außerdem ist es wichtig, solche Symptome frühzeitig anzugehen" Eine Depression, die durch eine Geburt ausgelöst wird, sei gut zu behandeln.
Allen Frauen, die ihre Erfahrungen mit rbb|24 geteilt haben, ist eines gemeinsam: Sie alle fürchten das Unverständnis der Gesellschaft für ihre Situation. Keine von ihnen möchte "undankbar" erscheinen und jede betont die Liebe zum eigenen Kind.
Wie lang die Tage am Ende manchmal doch scheinen und ob den Müttern am Ende wirklich die kurzen Jahre im Gedächtnis bleiben, hängt auch vom gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema Elternschaft ab. Denn wie Alina und die anderen Mütter beklagen: "Irgendwie erzählt einem keiner davon, dass man einfach stundenlang auf dem Teppich liegt, dem Kind beim Spielen zuschaut, es zum Schlafen bringt oder halt spaziert".
Dass häufig nur das Positive hervorgehoben werde, sieht auch Lito-Laura Gerhold: "Das Thema Baby-Blues oder auch postpartale Depression wird zwar zunehmend besprochen. Einsamkeit wird aber nach wie vor nicht so sehr thematisiert." Sie beobachtet allerdings eine positive Entwicklung, sodass immer mehr Frauen über solche Einsamkeitsgefühle sprechen. "Das wird inzwischen zunehmend enttabuisiert".
* Die Namen der Protagonistinnen wurden auf deren Wunsch anonymisiert. Sie liegen der Redaktion vor.
Hessen: Frankfurter Fernsehturm bleibt für Besucher wohl geschlossen

Der Frankfurter Fernsehturm lockte einst mit Dreh-Restaurant und Disko in luftiger Höhe. Seit 1999 ist der Ginnheimer Spargel für die Öffentlichkeit geschlossen. Gibt es eine Wiedereröffnung? Die Hoffnung schwindet.
Er gilt als eines der Frankfurter Wahrzeichens: der weithin sichtbare Fernsehturm, auch "Ginnheimer Spargel" genannt. Mit knapp 338 Metern ist der Turm das höchste Bauwerk in der Stadt. Viele Jahre lang war er ein beliebtes Ausflugssziel, das eine besondere Sicht auf Frankfurt bot. In luftiger Höhe wurde ein Drehrestaurant und später die Diskothek "Sky Tower" betrieben.
Seit 1999 schon ist der Europaturm, wie der Turm offiziell heißt, für die Öffentlichkeit geschlossen. Die heutige Eigentümerin des Turms, die DFMG Deutsche Funkturm GmbH, geht davon aus, dass er nicht wiedereröffnet wird. Zusammen mit der Stadt Frankfurt hatte die DFMG eine Machbarkeitsstudie für die Wiedereröffnung ausgearbeitet.
DFMG: "Fördermittel verfallen"
Der Investitionsbedarf wurde in der Studie auf rund 50 Millionen Euro geschätzt. Der Bund hatte bereits 2019 zugesichert, die Hälfte der Sanierungskosten zu tragen, wenn die andere Hälfte vom Land Hessen und der Stadt Frankfurt übernommen würden.
Diese Förderzusage läuft laut DFMG Ende 2025 aus. "Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass die Fördermittel verfallen und das Wiedereröffnungsprojekt damit nicht umgesetzt wird. Trotz des großen öffentlichen Interesses konnten sich das Land und die Stadt bis heute nicht auf eine gemeinsame Co-Finanzierung verständigen", sagte DFMG-Sprecher Benedikt Albers der Deutschen Presse-Agentur.
Wiederöffnungen in Hamburg und Dresden geplant
Im September hieß es noch von der Stadt, dass eine Gesprächsbereitschaft des Landes fortbestehe. Neben der finanziellen Herausforderung nannte die Stadt auch technische Hürden. Für eine öffentliche Nutzung wären zwei separate Rettungswege und ein Feuerwehraufzug nötig, wie die FNP berichtete. Demnach sind die Kosten für den Brandschutz im geschätzten Investionsbedarf von 50 Millionen Euro enthalten.
Zwei Beispiele zeigen, dass Lösungen für eine öffentliche Nutzung möglich sind. In Hamburg und Dresden liefen Wiederöffnungsprojekte, "unter den gleichen Finanzierungsbedingungen, die auch für Frankfurt angedacht waren", wie DFMG-Sprecher Albers erklärt.
DFMG: "Hoffen auf positive Impulse"
In Hamburg stehe der Abschluss des Baugenehmigungsverfahrens bevor, in Dresden bereite man dieses vor. In beiden Städten unterstützt der Bund jeweils mit der Hälfte der notwendigen Sanierungskosten.
So ganz will sich die Funkturm GmbH noch nicht mit dem Aus für den Fernsehturm in Frankfurt abfinden: "Wir hoffen, dass diese Beispiele trotz der nun verfallenden Fördermittel positive Impulse nach Frankfurt senden und sich neue Möglichkeiten auftun werden", sagte Albers.
"Wir erleben außerdem ein großes Interesse in der Bevölkerung", sagte der DFMG-Sprecher. In der Kanzel auf über 200 Metern Höhe könnte man auf 3.000 Quadratmetern Nutzfläche "Deutschlands höchste Dachterrasse mit einem einzigartigen Blick auf die Frankfurter Skyline" einrichten.
Nordrhein-Westfalen: Warnung vor Glätte in NRW: Viele Unfälle in Ostwestfalen-Lippe

Der Deutsche Wetterdienst warnt für ganz NRW vor Glätte. Vor allem in Ostwestfalen-Lippe sind die Straßen sehr glatt.
Grund ist feuchte Luft, die mit Hochnebel aus Niedersachsen reinzieht. In Verbindung mit den kalten Böden - vielerorts gab es vergangene Nacht Bodenfrost - kann es stellenweise glatt werden.
Extreme Glätte im Kreis Herford
Probleme gab es vor allem in Ostwestfalen-Lippe. Mehrere Polizei-Dienststellen - unter anderem Bielefeld und Lippe - meldeten Unfälle auf eisglatten Straßen.
Die Polizei in Herford sprach am Abend von einer "Großschadenslage". Die Notrufe seien stark belastet gewesen. Die Umgehungsstraße in Herford war nach einem Unfall mit mehreren Autos in Richtung Bad Salzuflen zeitweise gesperrt.
Auch einige Kilometer weiter, auf der B239 in Kirchlengern (Kreis Herford), gab es eine Massenkarambolage mit sieben Autos. Acht Personen wurden verletzt, eine davon schwer. Die Brücke war bis in den Abend gesperrt.
Auch die A30 bei Löhne (Kreis Herford) war am Nachmittag zeitweise gesperrt, weil ein Auto auf eisglatter Fahrbahn in die Leitplanke gekracht war. Verletzt wurde niemand.
Inzwischen hat sich die Lage im Kreis Herford beruhigt. Die Warnung der Leitstelle des Kreises vor extremer Glätte besteht aber weiter: "Seien sie sehr vorsichtig. Straßen und Gehwege sind vereist und sehr glatt."
Im benachbarten Kreis Minden Lübbecke kam es im Lauf des Tages laut Polizei zu mindestens 16 Unfällen aufgrund der Witterungsverhältnisse. In den allermeisten Fällen blieb es bei Blechschäden. Allerdings wurde bei einem Glätteunfall auf der B482 in Porta Westfalica eine Autofahrerin leicht verletzt, als sie mit einem anderen Wagen zusammenstieß, der in den Gegenverkehr geraten war.
Auch aus dem Münsterland wurden Glatteis-Unfälle gemeldet. In der Nacht breiten sich Nebel und Hochnebel mit Nieselregen weiter nach Süden aus. Auch hier drohen dann glatte Straßen.
Unfälle am Freitag und Samstag in NRW
Bereits in den Nächten zu Freitag und Samstag war es auf den Straßen im Westen glatt. Auf mehreren Autobahnen kam es zu Unfällen und Staus.
Wintereinbruch zum Jahreswechsel
Die Gefahr, dass es auch nach dem Wochenende auf den Straßen in NRW glatt bleibt, ist hoch. Laut DWD deutet sich zum Jahreswechsel ein Wintereinbruch an. Demnach dringt kommende Woche Polarluft nach Deutschland vor.
Damit erreichen das Land auch "Niederschläge, die zunehmend bis in tiefe Lagen als Schnee fallen können". Zum Jahreswechsel sei damit "ein markanter Wintereinbruch durchaus möglich". Wo genau, ist noch unklar.
Tipps für Autofahrer und Fahrradfahrer bei Glätte und Schnee findet ihr hier:
Unsere Quellen:
- WDR-Verkehrsredaktion
- WDR-Wetterredaktion
- WDR-Reporter in Bielefeld
- Polizei Bielefeld
- Polizei Herford
- Polizei Lippe
- Polizei Minden-Lübbecke
- Deutscher Wetterdienst
- Nachrichtenagentur dpa
Rheinland-Pfalz: Mai und Juni: Neue Minister aus RLP, frühe Hitzewelle, Rock am Ring wird 40

Zur neuen Bundesregierung gehören drei Minister und Ministerinnen aus RLP, Rock am Ring feiert 40. Geburtstag - das waren der Mai und der Juni 2025 in RLP.
Beim zweiten Versuch hat es geklappt: Am 6. Mai wird Friedrich Merz (CDU) zum Bundeskanzler gewählt. In seinem schwarz-roten Kabinett findet sich überraschend viel Rheinland-Pfalz-Power: Stefanie Hubig wird Justizministerin, Patrick Schnieder Verkehrsminister und als Bauministerin wirkt ab jetzt Verena Hubertz. Im Regierungsprogramm stehen unter anderem Bürokratieabbau, Wirtschaftsförderung, ein 500 Milliarden Sondervermögen – was folgt ist der Praxistest. Und da wird es immer wieder rumpeln und stocken.
Gladiators Trier steigen in Basketball-Bundesliga auf
Nach einer furiosen Saison feiert die beste rheinland-pfälzische Basketballmannschaft den Aufstieg in die Bundesliga – nach zehn Jahren 2. Liga. Die Gladiators Trier wollen in der Bundesliga ein Zeichen setzen und das gelingt ihnen auch. Sie starten mit einer Siegesserie in die Saison und schocken die Konkurrenz. Es scheint viel mehr möglich als nur der Klassenerhalt.
Mainz 05 spielt wieder europäisch
Auch Mainz 05 hat im Mai Grund zum Feiern. Nach neun Jahren schafft die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen wieder den Sprung in eine europäische Liga. Der Däne wird als Wunderheiler gefeiert und zum Trainer der Saison gewählt. Doch dann kommt es ganz anders. In der neuen Saison reiht sich Niederlage an Niederlage, den Mainzern droht der Abstieg. Der gerade noch gefeierte Henriksen muss gehen.
AfD gesichert rechtsextremistisch?
Die AfD sei rechtsextremistisch, heißt es im Mai in einem Gutachten des Bundesverfassungsschutzes. Monatelang hatte die Behörde Beweise gesammelt und Experten angehört. Auch Zitate von rheinland-pfälzischen Spitzenpolitikern wie dem Landesvorsitzenden Bollinger und seinem Stellvertreter Münzenmaier tauchen in dem mehr als 1000-seitigen Gutachten auf. Die AfD wittert eine Verschwörung und klagt dagegen. Der Zwischenstand: Bis zum Ende des Eilverfahrens wird der Verfassungsschutz die AfD weiterhin nur als Verdachtsfall beobachten.
Trockenheit im Mai und Juni
Im Mai und Juni fragen sich vor allem Landwirte: Wo bleibt der Regen? Es ist mal wieder viel zu trocken. Im Mai fällt nicht einmal ein Drittel so viel Regen wie im langjährigen Mittel. Das Wetter macht allen, die auf Wasser angewiesen sind, zu schaffen. So auch die Binnen-Schifffahrt: Niedrigwasser erlaubt weniger Fracht. Das ist nicht neu, aber so früh im Jahr stimmt es manch einen nachdenklich.
Rock am Ring wird 40
Bei Rock am Ring regnet es – natürlich – trotz Trockenheit. Das Festival ist ohne Regen kaum vorstellbar und auch zum 40. Geburtstag wird es feucht fröhlich. Doch Regen schreckt Rocker nicht ab. Das Festival am Nürburgring ist auch im nächsten Jahr schon wieder ausverkauft.
Frühe Hitzewelle
Früh im Sommer rollt eine Hitzewelle über Rheinland-Pfalz. Die einen freuen sich über 30 Grad und mehr, für die anderen ist es kaum auszuhalten. Der Sommer war insgesamt zwar zu warm, aber er brachte keine großen Rekorde. Die höchste Temperatur des Jahres in Deutschland wurde am 2. Juli in Andernach gemessen: 39,3 Grad.
Saarland: Internationales Jugendhandball-Turnier in Merzig gestartet

In der Merziger Thiels-Park-Halle ist am Samstag der 37. Handball-Cup gestartet. Neben sieben Top-Nationen hat auch das Saarland seine beste Nachwuchsauswahl dabei. Das DHB-Team startete mit einem Sieg in das Turnier.
Über das Wochenende bis am Montag findet in der Thielsparkhalle in Merzig wieder das internationale Jugend-Handballturnier statt. Nach Veranstalterangaben ist es die 37. Ausgabe des Turniers für Nachwuchsteams.
Erneut nehmen eine Saar-Auswahl und ein deutsches Team teil. Beide spielen in Gruppe A, der außerdem Serbien und Portugal angehören. In Gruppe B befinden sich Slowenien, Island, die Niederlande und Österreich.
Saar-Auswahl trifft heute auf Portugal
Das Turnier startete am Samstag mit einem deutschen Kantersieg. Das DHB-Team besiegte Serbien mit 35:21. Island setzte sich im ersten Spiel mit 29:24 gegen Slowenien durch. Österreich schlug die Niederlande mit 25:17. Im letzten Spiel des Tages unterlag die Saarauswahl Portugal mit 16:27.
Am Sonntagabend treffen Deutschland und das Saarland im letzten Gruppenspiel des Turniers direkt aufeinander. Die Halbfinal-, Final- und Platzierungsspiele finden am Montag statt.
Alle Begegnungen und Ergebnisse sind im Saartext auf Seite 217 nachzulesen. Das Turnier gilt als "kleine Europameisterschaft" im Jugendhandball.
Sachsen-Anhalt: Mann und Hund brechen auf Eisfläche in Halle-Ammendorf ein

In Halle ist es am zweiten Weihnachtstag zu einem größeren Rettungseinsatz gekommen. Wie die Stadt mitteilte, war ein Mann mit seinem Hund auf einer Eisfläche der Weißen Elster eingebrochen und ins eiskalte Wasser gestürzt.
Ein Mann und sein Hund sind am zweiten Weihnachtstag auf der Weißen Elster in Ammendorf ins Eis eingebrochen. Nach Angaben der Stadt Halle ereignete sich der Vorfall gegen Mittag in Höhe der Schafbrücke. Die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Halle rückten sofort aus. Auch ein Rettungshubschrauber kam zum Einsatz.
Der Mann konnte aus dem eiskalten Wasser geborgen und dem Rettungsdienst übergeben werden. Er wurde anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Der verletzte Hund kam zur Behandlung zu einem Tierarzt.
Stadt warnt vor dünner Eisschicht
Die Stadt Halle warnt eindringlich vor dem Betreten von Eisflächen. "Das Eis ist nicht tragfähig und kann unvermittelt brechen – mit lebensbedrohlichen Folgen", heißt es in einer Mitteilung.
Thüringen: 64-Jähriger tot in Erfurt aufgefunden

Passanten haben am zweiten Weihnachtsfeiertag einen toten Mann mit Gesichtsverletzungen im Erfurter Stadtteil Rieth entdeckt. Eine Obduktion soll die Todesursache klären.
Im Erfurter Stadtteil Rieth ist am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Toter gefunden worden. Nach Angaben der Polizei lag der 64-jährige Mann im Bereich eines Nebengebäudes der Vilnius-Passage.
Obduktion am Montag
Der Mann habe Verletzungen im Gesicht aufgewiesen, sagte ein Polizeisprecher. Ob diese Verletzungen durch einen Sturz verursacht wurden oder durch Gewalteinwirkung, müsse eine Obduktion am Montag klären.
Passant entdeckt Leiche
Der 64-Jährige war Freitagvormittag im Stadtteil Rieth in der Nähe der Vilnius-Passage von einem Passanten tot aufgefunden worden. Diese versuchte noch, den Mann zu reanimieren und verständigte die Polizei. Die Ermittlungen laufen.
Hamburg: Kommunikation, Content und KI: Hacker-Szene berät wieder in Hamburg

In Hamburg trifft sich seit Sonnabend an wieder der Chaos Computer Club zu seinem Jahreskongress. Es gilt als größtes Hackertreffen in Europa und findet zum 39. Mal statt. Erwartet werden 16.000 Cyber-Aktivistinnen und -Aktivisten sowie Technologie-Interessierte.
Künstliche Intelligenz und die Macht von KI-Unternehmen - zwei Themen, die beim jährlichen Hackertreffen in Hamburg im Mittelpunkt stehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollen zum Beispiel darüber diskutieren, wie groß die Macht von KI-Konzernen ist und wie die EU Künstliche Intelligenz regulieren sollte. Auf der Agenda steht auch die Frage, wie deutsche Behörden KI nutzen können.
Hamburger Kongress befasst sich mit Sicherheitslücken
So hat sich die Techjournalistin Chris Köver mit dem Einsatz der Spähsoftware Cellebrite in deutschen Ausländerbehörden beschäftigt. Diese Software wird von verschiedenen Bundesländern eingesetzt, um Handys von Geflüchteten zu durchsuchen. Und Digital-Forscherin Katika Kühnreich sprach in ihrem Vortrag über eine mögliche digital-autoritäre Zukunft, die sich KI-Unternehmer wie Sam Altman und Elon Musk vorstellen. In weiteren Talks geht es etwa um eine Sicherheitslücke beim Deutschlandticket, durch die ein Betrug in Millionenhöhe ermöglicht wurde, und darum, wie die Internetzensur in China umgangen werden konnte.
Machtverschiebung durch KI - sie gilt allerdings nicht nur für den politischen Bereich. Laut CCC-Sprecher Linus Neumann sind Internetgiganten wie Meta, OpenAI und Google durch KI noch mächtiger geworden. Deshalb setzt er sich für einen "Internet-Independence Day" ein. Nutzer und Nutzerinnen sollen einmal im Monat dazu motiviert werden, auf sicherere Alternativen zu wechseln.
Digitale Kunst Thema bei Chaos Computer Club
Auch wie deutsche Online-Glücksspielseiten Suchtverhalten auslösen können, wird dieses Jahr Thema sein. Darüber hinaus präsentieren die Veranstalter Kunstwerke, die meist eine Mischung aus Programmierung und digitaler Kunst erlebbar machen. Der Chaos Communication Congress in der Hamburger Messe geht noch bis einschließlich Dienstag an.
Mecklenburg-Vorpommern: Stralsund: Mehr als 220.000 Besucher im neuen Meeresmuseum

Die Bilanz für dieses Jahr im Deutschen Meeresmuseum in Stralsund (Landkreis Vorpommern-Rügen) fällt positiv aus. Mehr als 220.000 Gäste haben sich das Haus in diesem Jahr angeschaut, so die offiziellen Zahlen.
Zu Beginn des Jahres war im Meeresmuseum erstmal nur die neu gestaltete Ausstellung zu sehen, ab Mai hatte dann auch der neue Aquarienrundgang geöffnet. Von da an seien die Besucherzahlen gestiegen, sagt Burkard Baschek, einer der Direktoren im Deutschen Meeresmuseum. Einen weiteren Ansturm habe das Team dann nach der offiziellen Eröffnung im September erlebt, zu der unter anderem Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel gekommen war.
Noch nicht alle Fische in den Aquarien
Sorge bereitet Burkard Baschek noch die Technik der Aquarien. Die laufe noch nicht hundertprozentig, deswegen schwimmen in den großen neuen Aquarium auch längst noch nicht alle Fische. Bis Februar sollen die Probleme aber behoben sein, so Baschek. Zufrieden zeigt sich der Museumsdirektor auch mit der Entwicklung im Ozeaneum.
Dort waren in diesem Jahr mehr als 520.000 Besucher. Im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von drei Prozent. Und auch am dritten Standort, im Natureum auf dem Darß, konnten mehr Gäste begrüßt werden als im Jahr zuvor.
Niedersachsen: Schmorbrand verursacht Wasserschaden: Haus in Aurich unbewohnbar

Der Brand schwelte in einem Stromkasten. Drei Bewohner wurden sicherheitshalber in ein Krankenhaus gebracht.
Ein Schmorbrand an einem Stromkasten hat in einem Haus in Aurich für einen Wasserschaden gesorgt. Der Brand habe den nahe gelegenen Hauptwasserhahn des Gebäudes beschädigt, "wodurch das Feuer zwar selbstständig gelöscht worden, zugleich jedoch ein großer Wasserschaden entstanden war", teilte die Feuerwehr am Samstagnachmittag mit. Ein Großteil des Wassers sei am zweiten Weihnachtsfeiertag nachts durch die Tür nach draußen gelaufen, so die Polizei. Im Erdgeschoss des Hauses stand den Angaben nach am Samstagvormittag weiterhin Wasser. Drei Bewohner sind den Angaben zufolge durch den Rauch leicht verletzt worden und wurden sicherheitshalber in ein Krankenhaus gebracht. Das Gebäude ist aktuell nicht bewohnbar - der Schaden wird von der Polizei auf 20.000 Euro geschätzt. Rund 70 Einsatzkräfte waren den Angaben zufolge im Einsatz.
Schleswig-Holstein: Jahresrückblick: Das war 2025 in Schleswig-Holstein

Sportliche Höhenflüge, politische Weichenstellungen, Großbaustellen, kuriose Geschichten und Abschiede: Wir blicken zurück auf das Jahr 2025, das die Menschen in Schleswig-Holstein herausgefordert, überrascht und berührt hat.
Vom deutschlandweit ersten Wikinger-Ampelmännchen, einem Albino-Wasserbüffel im Kreis Stormarn über millionenschwere Infrastrukturprojekte an Küste und Inseln sowie Dauerbaustellen und Pannen an Brücken und Fähren bis hin zu sportlichen Höhen und Tiefen sowie Sorgen um illegale Drohnenflüge: 2025 hielt für Schleswig-Holstein jede Menge Ereignisse bereit.
Januar bis März: Abschiede, Schneechaos und ein gefährlicher Kreisverkehr
April bis Juni: Ampelmännchen, Abstiege und ein flüchtiger Schakal
Juli bis September: Drohnen, Segel-Crashs und große Musik
Oktober bis Dezember: Schwerer Brand, große Pläne und ein kleiner Seehund
Januar bis März: Abschiede, Schneechaos und ein gefährlicher Kreisverkehr
Zu Beginn des Jahres startete in Brokdorf (Kreis Steinburg) der Rückbau des einstigen Atomkraftwerks - ein Projekt, das mindestens anderthalb Jahrzehnte dauern wird. Im April wird klar, dass technische IT‑Probleme bei Sicherheitsfreigaben externer Firmen den Rückbau verzögern. Währenddessen rückte Lübeck ungewollt ins bundesweite Rampenlicht: Der sogenannte Lindenteller ist Deutschlands gefährlichste Kreuzung. Das Statistische Bundesamt stellte fest: An keiner anderen Kreuzung werden mehr Menschen bei Unfällen verletzt. Die Stadt hält einen Umbau aber für extrem aufwendig.
Anfang Januar versanken Teile Ostholsteins, Stormarns, Pinnebergs und des Kreises Segeberg tief im Schnee - kurz darauf sorgte Sturmtief Bernd für einen fast vollständigen Stillstand im Fährverkehr nach Föhr, Amrum und den Halligen. Die insolventen Werften in Rendsburg und Flensburg erhielten neue Eigentümer. Während 200 Mitarbeitende der FSG-Nobiskrug in Flensburg wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehrten, kündigte die Rönner‑Gruppe an, den Rendsburger Standort weiterzuführen.
Im Februar strandete ein toter Pottwal im Hafen von Hörnum auf Sylt, der mühsam geborgen werden musste. Nach der Bundestagswahl zogen mit Johann Wadephul und Karin Prien zwei Persönlichkeiten aus dem Norden ins neue Bundeskabinett ein, Robert Habeck und Wolfgang Kubicki hingegen schieden aus der ersten politischen Reihe aus. Und mit dem Abschied von Axel Milberg aus dem Kieler Tatort endete eine Ära im Fernsehkrimi.
April bis Juni: Ampelmännchen, Abstiege und ein flüchtiger Schakal
Der Frühling startete mit einem Hingucker: In Haddeby (Kreis Schleswig-Flensburg) wurde Deutschlands erste Wikingerampel in Betrieb genommen - ein Projekt, für das Initiatoren monatelang um Genehmigungen kämpfen mussten. Scharbeutz eröffnete dann im Mai seine neue 310 Meter lange Seebrücke, deren Kosten sich aufgrund von Lieferengpässen und Baumaterialpreisen mehr als verdoppelt hatten. Auf Sylt sorgte eine Entscheidung der Justiz für Diskussionen: Ermittlungen wegen rassistischer Vorfälle aus dem Vorjahr wurden eingestellt, lediglich ein Mann musste eine Geldauflage zahlen - die Partygäste hatten vergangenes Jahr rassistische Parolen gesungen.
Sportlich durfte Schleswig-Holstein jubeln - und musste zugleich einen bitteren Moment verkraften. Während die Handballer des THW Kiel ihren 13. DHB-Pokalsieg feierten und die SG Flensburg-Handewitt erneut die EHF European League gewann, stieg Holstein Kiel nach nur einem Jahr in der ersten Fußball-Bundesliga wieder ab.
In Sankt Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) musste die Strandbar abgerissen werden. Das Wahrzeichen ist seit den 70er Jahren eine Kultlocation, doch die Nordsee rückte näher und nagte an der Substanz. Die Reste gingen später an mehr als tausend Interessenten. Im Juni gab das Bildungsministerium ein Handyverbot während der Schulzeit vor, das nach den Sommerferien gelten sollte - Zustimmung kam von Eltern und Schülervertretungen, Kritik an der praktischen Umsetzung von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Auf Sylt sorgte ein Goldschakal für Aufregung, riss innerhalb weniger Nächte dutzende Tiere und beschäftigte Behörden und Gerichte - bevor er schließlich spurlos verschwand.
Juli bis September: Drohnen, Segel-Crashs und große Musik
Der Sommer begann mit einer kleinen Sensation: Im Kreis Stormarn kam ein Albino-Wasserbüffel zur Welt - ein extrem seltenes Ereignis. Auch der Sport blickte nach Schleswig-Holstein: Handball-Legende Patrick Wiencek beendete nach 13 Jahren beim THW Kiel seine aktive Karriere. In Timmendorfer Strand zeigte sich, dass die neue Seebrücke für Bäderschiffe kaum nutzbar ist. Reedereien nennen Strömungen und flaches Wasser als Risiko, ein alternativer Anleger wäre möglich - aber aus Sicht der Gemeinde zu teuer.
Auf der Kieler Förde startete das Ocean Race Europe, doch gleich zum Auftakt kam es zu einem spektakulären Crash zweier Teams. Nach sechs Wochen Regatta belegte das Team um den bekanntesten deutschen Hochsee-Segler Boris Herrmann schließlich Platz vier. Das Schleswig-Holstein Musikfestival feierte sein 40. Jubiläum mit Istanbul als Städteschwerpunkt. Rund 200 Konzerte lockten mehr als 200.000 Gäste an - darunter ein Höhepunkt: Sting vor 20.000 Fans in Kiel. Weniger erfreulich blieb dagegen die Lage rund um die Rendsburger Schwebefähre, die mehrere Monate wegen Defekten außer Betrieb war.
In Bad Segeberg begann erstmals eine legale Cannabisernte unter strengen Auflagen. Die Großbaustelle an der Schleibrücke Lindaunis (Kreis Schleswig-Flensburg) verzögerte sich weiter - ein Projekt, das seit zwei Jahrzehnten die Region beschäftigt. Für Unruhe sorgten Ende September illegale Drohnenflüge über kritischen Infrastrukturen, darunter der U-Boot-Werft TKMS in Kiel und Regierungsgebäuden. Sicherheitsexperten vermuten russische Akteure, die Ermittlungen laufen. Und im Kieler Hochhaus "Weißer Riese" legten defekte Fahrstühle das Leben hunderter Bewohner wochenlang lahm.
Oktober bis Dezember: Schwerer Brand, große Pläne und ein kleiner Seehund
Im Herbst wurden die berühmten 2.000 Jahre alten Moorleichen aus Schloss Gottorf nach Dänemark verlegt, da das Museum in den nächsten drei Jahren modernisiert wird. Gleichzeitig verschärften sich die Probleme auf der Marschbahn weiter. Pendlerinnen und Pendler von und nach Sylt litten unter zahlreichen Zugausfällen, während der Bund den lange geforderten zweigleisigen Ausbau erneut verschob - diesmal bis 2045. Zudem wurde klar: Der Fehmarnbelt-Tunnel wird deutlich teurer und später fertig als geplant. Ende Oktober fegte zudem Sturmtief Joshua über die Westküste - ohne größere Schäden.
Im November wurde die Pauluskirche in Brunsbüttel durch einen Brand schwer beschädigt und ist seitdem einsturzgefährdet. Der Schaden geht in die Millionen, die Ursache ist noch unklar. Auf dem Nord-Ostsee-Kanal absolvierte derweil eine 350-Millionen-Dollar-Superyacht ihre Probefahrt - gebaut in Schacht-Audorf. Außerdem wurden zwei junge Ministerinnen ins Kabinett berufen: Magdalena Finke wurde Innenministerin und Cornelia Schmachtenberg ist jetzt Landwirtschaftsministerin.
Zuletzt brachte der Dezember große Entscheidungen in der Landeshauptstadt: Holstein Kiel erhält ein neues Stadion für 75 Millionen Euro, dessen Bau bis 2030 dauern wird. Zudem gewann Samet Yilmaz die Stichwahl und wird 2026 erster grüner Oberbürgermeister in Kiel. Für ein tierisches Highlight sorgte ein junger Seehund, der sich bis in die Flensburger Innenstadt verirrte und aus einem Wasserrad befreit werden musste.

